Dokumentation des CO₂-Schulrechners
Auf dieser Seite finden Sie die detaillierte Dokumentation aller Datenfelder des CO₂-Schulrechners, sowie dessen Berechnungsgrundlagen.
Die Dokumentation des Greenpeace CO2-Schulrechners können Sie auch hier als pdf-Datei herunterladen.
co2-schulrechner.greenpeace.de
von mit Projektpartner
Inhaltsverzeichnis
Datenfeld: Einheit (des Energieträgers)
Datenfeld: Wärmeenergieverbrauch
Button: Wärmeenergieverbrauch hinzufügen
Abfrage: Ist der Wärmeenergieverbrauch bereits witterungsbereinigt?
Abfrage: Besitzt die Schule Sonnenkollektoren?
Datenfeld: Sonnenkollektor/en-Größe
Datenfeld: Fläche der PV-Anlage
Abfrage: Wassersparende Perlatoren (Durchflussbegrenzer)
Abfrage: Welcher Abfall wird getrennt gesammelt?
Wie wurden die Emissionsfaktoren für die Emissionen in der Schulmensa berechnet?
Abfrage: Frischkostküche, externer Caterer oder teils teils?
Datenfeld: Anzahl fleischlose Tellergerichte
Datenfeld: Anzahl Tellergerichte mit Fleisch
Datenfeld: Speiseabfall-Aufkommen
Abfrage: Weitergabe nicht abverkaufter Lebensmittel
Datenfeld: Anzahl Brötchen mit Fleisch-/Wurstbelag
Datenfeld: Anzahl Brötchen mit Käsebelag
Datenfeld: Anzahl Brötchen mit veganem Belag
Datenfeld: Menge sonstige fleischbasierte Produkte
Datenfelder: Papierverbrauch (Frischfaser- und Recyclingpapier)
Abfrage: Weißegrad Recyclingpapier
Datenfelder: Anzahl Rollen Toilettenpapier (Frischfaser- und Recyclingpapier)
Abfrage: Rollengröße Toilettenpapier
Datenfelder: Anzahl Papierhandtücher (Frischfaser- und Recyclingpapier)
Datenfelder: Beschaffung IT-Neugeräte in den letzten 5 Jahren
Einleitung
Greenpeace und das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) haben mit Unterstützung von bundesweit 15 „Schools for Earth“-Pilotschulen einen Klimafußabdruck-Rechner konzipiert, der allen Schulen in Deutschland im Internet unter www.co2-schulrechner.greenpeace.de kostenlos zur Verfügung steht, um eine Klimabilanz der eigenen Schule zu erstellen.
Zu wissen, aus welchen Bereichen die Treibhausgas-Emissionen einer Schule stammen und welchen Anteil sie an der CO₂-Gesamtbilanz haben, ist eine wichtige Grundlage, um geeignete Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen. Dazu fragt der CO₂-Schulrechner schulspezifische Daten aus den Bereichen Mobilität, Strom und Wärme, Verpflegung oder Beschaffung ab. Das Ergebnis sind nicht nur Zahlen, sondern automatisch auch übersichtliche Grafiken – von den Teilbereichen bis zur Gesamtbilanz. Auch in den folgenden Jahren können Schulen im eigenen Schul-Account weitere Klimabilanzen anlegen und so die Wirkung ihrer Klimaschutzmaßnahmen für die ganze Schulfamilie sichtbar machen.
Die CO₂-Bilanz für eine Schule zu berechnen, ist ein komplexer Vorgang. Je individueller eine CO₂-Bilanzierung die Gegebenheiten einer Schule berücksichtigt und je detaillierter die einzelnen Emissionsbereiche einer Schule bilanziert werden, desto genauer wird im Ergebnis die Bilanzierung. Für die Konzeption des CO₂-Schulrechners war es wichtig, dass der Rechner die CO₂-Bilanz einer Schule mit wissenschaftlich fundierter Genauigkeit berechnet, dass der CO₂-Schulrechner von allen Schulen in Deutschland eingesetzt werden kann und dass der Aufwand der Datenbeschaffung in einem für Schulen gut leistbaren Rahmen bleibt. Diese drei Anforderungen haben bestimmt, welche Emissionsbereiche in die Bilanzierung einbezogen werden, wie detailliert sich die Abfrage in diesen Bereichen gestaltet und welche Annahmen den Berechnungen zugrunde liegen – eine Konsequenz daraus ist zum Beispiel, dass der CO₂-Schulrechner zwar den Energiebedarf von technischen Geräten über den Stromverbrauch der Schule erfasst, nicht aber den gerätespezifischen CO₂-Fußabdruck von Herstellung und Transport des Geräts.
Mit der Nutzung des CO₂-Schulrechners vertrauen Sie Greenpeace Daten Ihrer Schule an. Diese werden von Greenpeace mit größter Sorgfalt und gemäß der DSGVO behandelt. Detaillierte Informationen zum Thema Datenschutz beim CO₂-Schulrechner finden Sie unter: www.co2-schulrechner.greenpeace.de/datenschutz
„Schools for Earth“ ist ein Schulprojekt von Greenpeace, mit dem sich Schulen auf den Weg Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit machen! Mehr Informationen und mehr kostenlose Schul- und Unterrichtsmaterialien finden Sie unter www.greenpeace.de/schoolsforearth
Emissionsfaktoren
Herzstück des CO₂-Schulrechners sind die sogenannten Emissionsfaktoren. Mit ihnen wird der Treibhausgas-Ausstoß einer Einheit der für die Bilanzierung erfassten Werte berechnet. Zur Veranschaulichung: Der Emissionsfaktor für einen von einer Person mit dem Reisebus zurückgelegten Kilometer (Pkm = Personenkilometer) beträgt 31 g CO₂/Pkm. Dieser Emissionsfaktor stammt aus TREMOD, einem breit genutzten Experten-Modell zur Berechnung der Klimagasemissionen aus dem motorisierten Verkehr in Deutschland, das im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellt und regelmäßig aktualisiert wird. Wie nahezu alle Emissionsfaktoren basiert auch dieser Wert auf einer Mischkalkulation, denn natürlich kommt es darauf an, wie viele Personen in dem Reisebus sitzen, wie modern und effizient der Antrieb des Reisebusses ist, wie viel Höhenmeter bei der Reise überwunden werden, und so weiter.
Im CO₂-Schulrechner wird die Gesamtzahl der von der Schulfamilie auf zum Beispiel Klassenfahrten im Bilanzierungsjahr zurückgelegten Personenkilometer im Reisebus abgefragt und dieser Wert mit dem Emissionsfaktor multipliziert – haben also 100 Personen auf einer Klassenfahrt je 100 km zurückgelegt, lautet die Rechnung: 100 Personen * 100 Kilometer * 31 g CO₂/Pkm = 310.000 g CO₂ = 310 kg CO₂ = 0,3 t CO₂.
Für viele der im CO₂-Rechner hinterlegten Emissionsfaktoren gibt es genau definierte Werte, die in Klimabilanzierungen allgemein Verwendung finden – so zum Beispiel in Bereichen wie der Wärmeerzeugung oder Mobilität. In anderen Bereichen lassen sich die Emissionsfaktoren auf der Basis von themenverwandten Untersuchungsergebnissen überschlägig ermitteln – so etwa die Klimabilanz eines vegan belegten Brötchens mit dem Klimatarier-Rechner. In wiederum anderen Bereichen liegen den Emissionsfaktoren auch inhaltliche Annahmen und Interpretationen zugrunde – so ist Greenpeace z. B. der Ansicht, dass besonders klimafreundliche Ökostromtarife klimaneutral bilanziert werden sollten, während bei Ökostromtarifen, die bestimmte Kriterien nicht erfüllen, mit einer geringeren Reduktionswirkung gerechnet wird.
Die im CO₂-Schulrechner verwendeten Emissionsfaktoren und deren Quellen können hier nach Bilanzierungsjahr nachgelesen werden. Die vom ifeu und/oder von Greenpeace zugrunde gelegten Annahmen, Rechenbeispiele und Erklärungen der Gründe für die Abfrage einzelner Daten werden in den folgenden Kapiteln dieser Dokumentation beschrieben.
Wärme/Heizung
Datenfeld: Heizfläche
Die Heizfläche einer Schule ist die Summe aller beheizbaren Flächen im Gebäude. Auch Flächen, die nicht beheizt werden, aber beheizbar sind, zählen dazu. Da, wenn überhaupt, nur wenige Flächen im Innenraum der Schule nicht zur Heizfläche gerechnet werden, bietet es sich an, diese Flächen von der Gesamtfläche abzuziehen, um die Heizfläche zu ermitteln.
Der Wert der Heizfläche ist nicht relevant für die Ermittlung des CO₂-Fußabdrucks der Schule. Der Wert dient aber dazu, den Quotienten Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter pro Jahr (kWh/m2*a) zu ermitteln, der den Heizenergieverbrauch ganz unterschiedlich großer Schulen vergleichbar macht.
Datenfeld: Energieträger
Unterschiedliche Heizenergieträger wie zum Beispiel Heizöl, Erdgas oder Holzpellets verursachen unterschiedlich große Mengen CO₂ pro erzeugter Kilowattstunde Wärme. Um die CO₂-Emissionen zu berechnen, die durch die Wärmeerzeugung entstehen, ist es deshalb wichtig zu wissen, mit welchem Energieträger die Heizungsanlage betrieben wird. Jedem Heizenergieträger ist im CO₂-Schulrechner der entsprechende Emissionsfaktor zugeordnet. Durch Multiplikation der Menge verbrauchter Heizenergie in kWh mit diesem Emissionsfaktor ermittelt der Rechner die Menge an CO₂-Emissionen der Wärmeversorgung.
Datenfeld: Einheit (des Energieträgers)
Dieses Datenfeld ist Teil der Abfrage des Heizenergieträgers aus dem vorherigen Datenfeld. Unterschiedliche Heizenergieträger können in unterschiedlichen Einheiten dargestellt werden. Gerade wenn die Verbrauchsdaten aus Lieferrechnungen der Versorger abgelesen werden, ist es gut möglich, dass beispielsweise ein Mineralölhändler das Heizöl in Litern abrechnet oder ein Biomasse-Händler die gelieferten Pellets in Kilogramm oder Kubikmetern. Um hier den Prozess der Umrechnung zu vereinfachen, rechnet der CO₂-Schulrechner auch diese Einheiten automatisch im Hintergrund in die Basiseinheit kWh um.
Datenfeld: Wärmeenergieverbrauch
Durch Multiplikation der Menge des Wärmeenergieverbrauchs in kWh mit dem entsprechenden Emissionsfaktor des Energieträgers (Erdgas, Heizöl, Holzpellets, Fernwärme etc.) ermittelt der CO₂-Schulrechner die Menge an CO₂-Emissionen der Wärmeversorgung.
Bei der ersten Bilanzierung lässt sich der Wärmeenergieverbrauch des vergangenen jährlichen Abrechnungszeitraums in den meisten Fällen aus den Brennstoff- oder Fernwärme-Rechnungen entnehmen.
Dabei kann es sein, dass der Brennstoff nicht in Kilowattstunde (kWh) abgerechnet wird, sondern beispielsweise in Litern (l) Heizöl oder Kubikmetern (m3) Gas. Im CO₂-Schulrechner können auch diese Einheiten ausgewählt werden. Die Werte werden dann automatisch in kWh umgerechnet.
Sollte es in Zukunft einfacher sein, regelmäßig die Zählerstände abzulesen und darüber Buch zu führen, als die Jahresrechnungen zu beschaffen, ist dies zu empfehlen.
Button: Wärmeenergieverbrauch hinzufügen
Viele Schulen bestehen aus unterschiedlichen Gebäudeteilen. Oftmals gibt es ein Hauptgebäude und weitere Nebengebäude, z. B. die Turnhalle. Für den Fall, dass unterschiedliche Gebäude mit unterschiedlichen Heizungsanlagen und Energieträgern beheizt werden, bietet der CO₂-Schulrechner die Option, mehrere Datensätze zum Wärmeenergieverbrauch einzutragen.
Abfrage: Ist der Wärmeenergieverbrauch bereits witterungsbereinigt?
Energieverbrauchskennwerte bilden die Grundlage für die Beschreibung und Beurteilung der tatsächlichen Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes (VDI 3807, Blatt 1). Zur Beschreibung, Beurteilung und zum Vergleich des Heizenergieverbrauchs in Gebäuden gleicher Art und Nutzung [Anm. Greenpeace: oder zum Vergleich des Heizenergieverbrauchs des gleichen Gebäudes in unterschiedlichen Jahren], bei der Optimierung von Energiesparmaßnahmen an Gebäuden und zur Minimierung des Heizenergieverbrauchs muss der Einfluss von Wetter und Klima berücksichtigt werden.
Der Heizenergieverbrauch von Gebäuden ist wesentlich von der Lufttemperatur außerhalb der Gebäude abhängig. Die Berücksichtigung und damit Bereinigung zur Vergleichbarkeit erfolgt mit den heiztechnischen Kenngrößen Gradtage oder Gradtagszahlen. [Quelle: Deutscher Wetterdienst]
Die Gradtagszahlen werden vom Deutschen Wetterdienst (DWD) für viele Orte in Deutschland ermittelt und sind in diesem CO₂-Schulrechner hinterlegt. Sollten die Heizenergieverbrauchsdaten Ihrer Schule nicht witterungsbereinigt sein, nimmt der CO₂-Schulrechner diese Witterungsbereinigung bei der Berechnung der Emissionen des Heizenergieverbrauchs Ihrer Schule vor. Die Gradtagszahl wird entsprechend der Postleitzahl des Schulgebäudes zugeordnet.
Quelle der Gradtagszahlen: https://www.iwu.de/publikationen/fachinformationen/energiebilanzen/
Abfrage: Besitzt die Schule Sonnenkollektoren?
Sonnenkollektoren (Solarthermie) erwärmen Brauchwasser und können zusätzlich zur Heizungsunterstützung genutzt werden. Das spart wertvolle Ressourcen (Öl, Gas, Holzpellets etc.) und vermeidet umwelt- und klimaschädliche Emissionen.
Die Angabe, ob und in welcher Größe Sonnenkollektoren auf dem Schuldach vorhanden sind, fließt nicht direkt in die Berechnung der CO₂-Emissionen ein. Das ist nicht notwendig, da der durch die Sonnenkollektoren verringerte Heizenergieverbrauch diesen Vorteil bereits mit abbildet.
Dennoch ist die Angabe interessant. Vergleicht man beispielsweise den Heizenergieverbrauch unterschiedlicher Gebäude, können die Ursachen für Unterschiede im Verbrauch einfacher ermittelt werden.
Datenfeld: Sonnenkollektor/en-Größe
Die Angabe, ob und in welcher Größe Sonnenkollektoren auf dem Schuldach vorhanden sind, fließt nicht direkt in die Berechnung der CO₂-Emissionen ein. Das ist nicht notwendig, da der durch die Sonnenkollektoren verringerte Heizenergieverbrauch diesen Vorteil bereits mit abbildet.
Dennoch ist die Angabe interessant. Vergleicht man beispielsweise den Heizenergieverbrauch unterschiedlicher Gebäude, können die Ursachen für Unterschiede im Verbrauch einfacher ermittelt werden.
Strom
Datenfeld: Stromverbrauch
Die Gewinnung von Strom durch das Verbrennen fossiler Energieträger wie Kohle oder Erdgas verursacht CO₂-Emissionen. Diese Emissionen fließen in die Berechnung der CO₂-Schulbilanz ein.
Zur Berechnung der CO₂-Emissionen, die dem Stromverbrauch einer Schule zuzuordnen sind, wird der Emissionsfaktor des deutschen Strommixes, der sogenannte Bundesmix, herangezogen. Er ändert sich von Jahr zu Jahr, da er die Stromproduktion eines bestimmten Jahres abbildet (Mix aus Kraftwerkspark und der Einspeisung erneuerbarer Energieträger wie Windkraft, Wasserkraft, Photovoltaik). Es muss also immer der Emissionsfaktor des Bundesmixes des jeweiligen Bilanzjahres verwendet werden. Dieser wird im CO₂-Schulrechner fortlaufend aktualisiert.
Warum wirkt sich der Bezug von Ökostrom nicht positiv auf die CO2-Bilanzierung des Stromverbrauchs aus?
Zwar haben alle Ökostromprodukte einen positiven Effekt für die Energiewende in Deutschland – dieser kann je nach Anbieter aber erheblich schwanken. Bei der Bewertung ist es wichtig, indirekte Effekte von direkten Effekten zu unterscheiden.
Für den größten Teil der am Markt verfügbaren Ökostromtarife gilt, dass diese keine zusätzliche Klimaschutzwirkung haben, weil der Strom aus den Erneuerbare-Energien-Kraftwerken in Deutschland bereits im Emissionsfaktor des deutschen Strommixes (Bundesmix) inkludiert ist. Folgerichtig müssen diese Ökostromtarife genauso bilanziert wie Strom aus konventionellen Stromtarifen.
Dies trifft für die Mehrheit der Ökostromtarife zu. Allerdings gibt es eine Gruppe von Ökostromanbietern die sehr wohl zusätzliche Leistungen für den Klimaschutz erbringen, welche durch eine Bilanzierung mit dem Bundesmix Emissionsfaktor nicht abgebildet werden. Die zusätzlichen Leistungen, die einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende im Sinne von Greenpeace leisten, hat Greenpeace in den „Kriterien von GREENPEACE für sauberen Strom“ beschrieben.
Ökostromtarife und Anbieter, die den ökologischen Nutzen von Ökostrom sicherstellen, sind in der Regel entweder mit dem OK Power Label oder dem Grüner Strom Label zertifiziert.
In einer früheren Version hat der “Schools for Earth” CO2-Schulrechner von Greenpeace deshalb speziell diese oben genannten Label abgefragt. Wurde eine Schule mit einem dieser Stromtarife versorgt, die eine zusätzliche Klimaschutzwirkung erbringen, wurde die CO2-Bilanz der Schule im Bereich Strom um fünfzig Prozent gesenkt.
Obwohl Greenpeace diese Reduktion nach wie vor als fachlich angemessen erachtet, um die zusätzlichen Klimaschutzleistungen engagierter Ökostromanbieter abzubilden, wurde in der aktuellen Version des CO2-Schulrechners aus Gründen des Vergaberechts im Zusammenhang mit der Lenkungswirkung des CO2-Schulrechners auf diese Differenzierung der Stromtarife verzichtet.
Nutzer:innen des CO2-Schulrechners sind in der Regel Lehrer:innen, Schüler:innen und Schulleitungen aus Schulen in öffentlicher Trägerschaft. Auf der Suche nach Maßnahmen zur CO2-Vermeidung schlug der CO2-Schulrechner in früheren Versionen indirekt vor, den Stromtarif hin zu einem mit dem OK Power-Label oder dem Grüner Strom-Label zertifizierten Ökostromtarif zu wechseln. Eine solche Entscheidung kann in der Regel nicht von der Schulgemeinschaft getroffen werden, sondern liegt beim Sachaufwandsträger - zumeist bei der Stadt oder Kommune.
Das öffentliche Beschaffungswesen muss allerdings das Vergaberecht berücksichtigen und dieses lässt keine privaten Produkt-Labels als Ausschreibungskriterien zu. Zwar wären die Kriterien hinter den Ökostromlabels mögliche Ausschreibungskriterien, diese sind aber wiederum so komplex, dass sie für nicht-Expert:innen realistisch nur sehr schwer handhabbar sind.
Die Lenkungswirkung des CO2-Schulrechners würde also Lehrer:innen und Schüler:innen motivieren, vom Schulträger einen Wechsel zu einem zertifizierten Ökostromtarif zu fordern, dessen Umsetzung durch die vergaberechtlichen Anforderungen in dieser Form nicht realistisch umsetzbar wäre. Um diese unproduktive und möglicherweise demotivierende Situation zu vermeiden, haben wir entschieden, die Differenzierung von zertifizierten Ökostromtarifen nicht weiter fortzusetzen und alle Stromprodukte mit dem gleichen Emissionsfaktor für den Bundesmix zu bilanzieren.
Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass Greenpeace die Wahl eines mit dem OK Power-Label oder Grüner Strom-Label zertifizierten Ökostromtarifs sehr begrüßt. Diese Tarife leisten einen Beitrag zu echtem, zusätzlichem Klimaschutz und fördern die Energiewende auch wenn sich diese zusätzliche Klimaschutzleistung nicht in der Schul-CO2-Bilanz abbildet.
Abfrage: Photovoltaikanlage (PV-Anlage)
Mit einer Photovoltaikanlage, meist auf dem Dach installiert, kann eine Schule selbst Strom erzeugen. Diese Energie kann entweder direkt im Schulgebäude genutzt oder in das Stromnetz eingespeist werden. Einige Solaranlagen auf Schuldächern werden von den Schulen oder Schulträgern selbst betrieben, andere gehören Dritten, die das Dach der Schule gepachtet haben, um dort ihre Solaranlage zu installieren. Der Klimaschutzeffekt einer Photovoltaikanlage ist unabhängig von der Frage nach der Betreiberin der Anlage gegeben und eine Anlage auf einem Schuldach leistet auch immer einen Beitrag zur Umwelt- und Klimabildung der Schüler:innen.
Aus diesen Gründen schreiben wir einer Schule bei der CO₂-Bilanzierung die gesamte durch die Photovoltaikanlage erzeugte Strommenge gut, auch wenn die Anlage nicht von der Schule oder dem Schulträger selbst betrieben wird.
Die durch die PV-Anlage erzeugten Kilowattstunden werden also von dem gesamten Stromverbrauch der Schule abgezogen, bevor der CO₂-Fußabdruck des Stromverbrauchs der Schule berechnet wird.
Datenfeld: Fläche der PV-Anlage
Um die Leistungsfähigkeit einer Photovoltaikanlage zu ermitteln, ist die Größe der gesamten Anlage die entscheidende Kenngröße. Natürlich haben auch eine Reihe anderer Faktoren einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Anlage, wie zum Beispiel die Ausrichtung der Dachfläche, die geografische Lage des Gebäudes oder der technische Zustand der Solarmodule. Da die Ermittlung all dieser Werte aber im Rahmen einer Schulbilanzierung zu aufwändig wäre, ziehen wir lediglich die Flächengröße der Anlage heran und ermitteln die Leistung mit einer auf dieser Kenngröße basierenden Überschlagsrechnung.
Wasser
Datenfeld: Wasserverbrauch
Auch der Wasserverbrauch wirkt sich auf die CO₂-Bilanz einer Schule aus. CO₂ entsteht durch den Energieverbrauch der Trinkwasser-Infrastruktur, wie etwa Anlagen, die das Trinkwasser aufbereiten, oder Pumpstationen, die das Wasser durch die Leitungen bis ins Schulgebäude fließen lassen.
Auch die Abwasseraufbereitung fällt ins Gewicht: Die Abwasserbehandlungsanlagen in deutschen Städten und Gemeinden sind der größte kommunale Einzelenergieverbraucher vor Schulen, Krankenhäusern und anderen kommunalen Einrichtungen.
Zwar hat der Wasserverbrauch nur einen vergleichsweise geringen Einfluss auf die CO₂-Bilanz einer Schule, dennoch ist Wasser eine sehr wertvolle Ressource. So zeichnet sich eine nachhaltig bewirtschaftete Schule auch durch den sorgsamen und ressourcenbewussten Umgang mit Wasser aus.
Abfrage: Regenwassernutzung
Eine wirksame Maßnahme zum Wassersparen ist das Sammeln von Regenwasser in Tonnen oder einer Zisterne für die Bewässerung des Schulgartens, von Hochbeeten, Grünflächen oder auch zum Gießen von Zimmerpflanzen.
Im CO₂-Schulrechner wird nach der Sammlung von Regenwasser gefragt, um durch anonymisierte Auswertung der Daten vieler Schulen ein Verständnis darüber zu gewinnen, wie weit verbreitet diese Wassersparmaßnahme ist.
Abfrage: Wassersparende Perlatoren (Durchflussbegrenzer)
Wassersparende Perlatoren, auch Durchflussbegrenzer oder Strahlregler genannt, sorgen dafür, dass pro Zeiteinheit weniger Wasser aus dem Hahn strömt. So kann sehr effektiv Trinkwasser eingespart werden.
Im CO₂-Schulrechner wird nach dem Einbau von wassersparenden Perlatoren gefragt, um durch anonymisierte Auswertung der Daten vieler Schulen ein Verständnis darüber zu gewinnen, wie weit verbreitet diese Wassersparmaßnahme ist.
Abfall
Datenfeld: Restmüllmenge
Bei der Entsorgung von Restmüll entstehen Treibhausgase. So z. B. Kohlenstoffdioxid (CO₂) bei der Verbrennung oder auch Methan (CH4) bei der Müllentsorgung in Deponien.
Somit ist das Restmüllaufkommen ein relevanter Teil des gesamten CO₂-Fußabdrucks einer Schule.
Abfrage: Mülltrennung
Die Antwort auf die Frage danach, ob Müll an der Schule getrennt wird und so Wertstoffe dem Recycling zugeführt werden, fließt nicht in die Berechnung des CO₂-Fußabdrucks ein. Im CO₂-Schulrechner ist diese Frage dennoch enthalten, weil die Angabe hilfreich bei der Interpretation der Ergebnisse und der Auswahl anschließender Klimaschutzmaßnahmen ist. Es gilt: Dort, wo viele Wertstoffe getrennt gesammelt werden, fällt entsprechend weniger Restmüll an.
Abfrage: Welcher Abfall wird getrennt gesammelt?
Die Antwort auf die Frage danach, welche Abfälle an der Schule getrennt gesammelt und so als Wertstoffe dem Recycling zugeführt werden, fließt nicht in die Berechnung des CO₂-Fußabdrucks ein. Im CO₂-Schulrechner ist diese Frage dennoch enthalten, weil die Angabe hilfreich bei der Interpretation der Ergebnisse und der Auswahl anschließender Klimaschutzmaßnahmen ist. Es gilt: Dort, wo viele Wertstoffe getrennt gesammelt werden, fällt entsprechend weniger Restmüll an.
Mobilität
Der Bereich Mobilität macht einen großen Teil des CO₂-Fußabdrucks einer Schule aus. Mit dem CO₂-Schulrechner erfassen wir Daten in vier unterschiedlichen Mobilitätsbereichen: Schulwege, Tagesausflüge, Klassenreisen und Dienstreisen. In jedem dieser vier Bereiche differenzieren wir die zurückgelegten Strecken nach den verwendeten Verkehrsmitteln und verwenden dann die zu den Verkehrsmitteln passenden Emissionsfaktoren zur Berechnung des CO₂-Fußabdrucks.
Schulwege
Im Bereich Mobilität gibt es im Normalfall keine Erfassung von Daten seitens der Schule oder des Schulträgers. Das heißt, diese Daten müssen in der Regel eigens für die CO₂-Bilanzierung beschafft werden. Besonders in der Erhebung der Schulwege-Daten liegt die große Chance, das Projekt „Schools for Earth“ und die CO₂-Bilanzierung der eigenen Schule mit Hilfe einer Vollbefragung der Schulfamilie bekannt zu machen und so einen hohen Grad der Beteiligung zu erzielen. Eine solche Vollbefragung liefert eine hohe Datengenauigkeit, hilft bei der besseren Einordnung der Ergebnisse und liefert eine gute Grundlage, um Maßnahmenvorschläge zu konkretisieren.
Um den Aufwand für die Vollbefragung möglichst gering zu halten, hat der CO2-Schulrechner seit 2024 eine integrierte online-Mobilitätsumfrage, mit der die Schulgemeinschaft einfach und datenschutzkonform befragt werden kann. Falls eine solche Befragung nicht möglich sein sollte, können die Schulwege-Daten auch qualifiziert geschätzt werden.
- Möglichkeit: Mobilitätsumfrage (online)
Die einfachste und genaueste Möglichkeit für die Erhebung der Schulwege-Daten ist die im Schulrechner integrierte Mobilitätsumfrage unter den Schüler:innen, Lehrer:innen und dem pädagogischen/nicht pädagogischen Personal zu ihren jeweiligen Verkehrsmitteln und Wegen. Das Vorgehen für die Umfrage könnte in diesen Schritten verlaufen:
Erstellen der Umfrage und der Teilnahmelinks
Eine Mobilitätsumfrage kann im entsprechenden Bilanzierungsjahr im Schulwege- (bei Schulen) oder Bring- und Abholwege- (bei Kitas) Datenformular erstellt werden. Über den Reiter “Umfragen” auf der Startseite der Schule kann eine Tabelle mit allen vorhandenen Umfragen für die verschiedenen Bilanzierungsjahre aufgerufen werden. Ein Klick auf den Titel der aktuellen Umfrage in der Tabelle führt zu den QR-Codes und Links zu den Umfrage-Formularen für Schüler:innen und Lehrer:innen bzw. Mitarbeiter:innen.
Genehmigung durch die Schulleitung
Umfragen an Schulen müssen durch die Schulleitung genehmigt werden. Hierbei ist zu betonen, dass die Mobilitätsumfrage im Schulrechner datenschutzkonform ist: Die Links sind nicht personalisiert und die Umfrage erfolgt anonym. Es ist somit auch nicht möglich nachzuvollziehen, welche Mitglieder der Schulgemeinschaft an der Umfrage teilgenommen bzw. nicht teilgenommen haben.
Erhebung der Daten
Wenn die Genehmigung der Schulleitung eingeholt ist, können die erstellten Teilnahmelinks für die Mobilitätsumfrage an die Schulgemeinschaft versendet werden. Hierbei wird zwischen Schüler:innen und Lehrer:innen bzw. Mitarbeiter:innen unterschieden.
Achtung: Da das Umfragetool die eingegangenen Antworten mit der Anzahl an Schüler:innen und Lehrer:innen bzw. Mitarbeiter:innen in dem gegebenen Bilanzierungsjahr hochrechnet, muss die korrekte Anzahl dieser in den Stammdaten der Schule eingetragen sein. Das heißt auch, dass für das Ergebnis der Umfrage nicht alle Mitglieder der Schulgemeinschaft teilnehmen müssen. Doch je höher der prozentuale Anteil der Teilnehmenden ist, desto genauer wird am Ende die Bilanz. Wie viele Menschen der Schulgemeinschaft an der Umfrage teilgenommen haben (absolut und relativ), kann unter dem Reiter “Umfragen” unter dem Punkt “Ergebnisse” eingesehen werden.
Für die Befragung ist zu empfehlen, mit einer festen Deadline und Erinnerungsmails zu arbeiten. Eine Möglichkeit ist auch, dass alle Lehrkräfte die ersten 10 Minuten einer Unterrichtsstunde mit ihrer Klasse nutzen, um gemeinsam die Umfrage auszufüllen.
Sichtkontrolle
Wir empfehlen, vor dem Import der Daten in die Bilanzierung eine Sichtkontrolle der eingegangenen Antworten durchzuführen. Hier können offensichtlich falsche Einträge per Hand aus dem Datensatz gelöscht werden. Diese Option findet sich im Reiter “Umfragen” bei der entsprechenden Umfrage unter dem Punkt “Ergebnisse”.
Import in die Bilanzierung
Ist der Zeitraum für das Ausfüllen der Daten abgelaufen, eine ausreichende Zahl an Antworten vorhanden und der Datensatz auf Plausibilität geprüft, können die Daten in die Bilanzierung importiert werden. Hierfür muss im Feld “Schulwege” auf den Knopf “Daten aus Umfrage übernehmen” geklickt werden.
Wie rechnet die Mobilitätsumfrage?
Wir gehen davon aus, dass ein Schuljahr 190 Schultage hat. An diesen 190 Tagen kommen Schüler:innen und Lehrer:innen vielleicht nicht immer mit dem gleichen Verkehrsmittel zur Schule. Schülerin A kommt vielleicht nur im Frühling und im Sommer mit dem Fahrrad zur Schule, fährt im Herbst und Winter aber lieber mit dem Bus. Ab und zu wird Schülerin A auch mal von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. Schüler B wohnt etwas näher an der Schule, geht manchmal zu Fuß, fährt manchmal mit dem Rad, springt auch schon mal in den Bus, wenn dieser gerade vor der Nase hält, und manchmal wird Schüler B auch von der Mutter auf ihrem Weg zur Arbeit im Auto mitgenommen. Die Umfrage sähe für Schülerin A und Schüler B wie folgt aus:
Spalte A | Spalte B | Spalte C | Spalte D | Spalte E | Spalte F | Spalte G | Spalte H | Spalte I | Spalte J | Spalte K |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schul- weg, einfache Strecke, km | Anzahl Tage: zu Fuß | Perso- nenkilo- meter, Pkm zu Fuß | Anzahl Tage: Fahrrad | Perso- nenkilo-meter, Pkm Fahrrad | Anzahl Tage: ÖPNV (Bus, Bahn) | Perso- nenkilo-meter, Pkm ÖPNV | Anzahl Tage: Auto | Perso- nenkilo-Pkm Auto | Anzahl Tage: gesamt (Prüf- summe) | |
Schülerin A | 3,0 | 0 | 0 T * 3,0 km * 2 = 0 Pkm | 100 | 100 T * 3,0 km * 2 = 600 Pkm | 85 | 85 T * 3,0 km * 2 = 510 Pkm | 5 | 5 T * 3,0 km * 2 = 30 Pkm | 190 |
Schüler B | 2,0 | 50 | 50 T * 2,0 km * 2 = 200 Pkm | 50 | 50 T * 2,0 km * 2 = 200 Pkm | 40 | 40 T * 2,0 km * 2 = 160 Pkm | 50 | 50 T * 2,0 km * 2 = 200 Pkm | 190 |
Ergebnis | 200 Pkm | 800 Pkm | 670 Pkm | 230 Pkm |
Erklärung des Rechenwegs am Beispiel Schüler:in B, Spalte D: 50 Tage * 2,0 km Schulweg * 2 für Hin- und Rückweg = 200 Personenkilometer zu Fuß
In dieser Beispieltabelle beinhalten die Spalten A (Person, anonymisiert), B (Schulweg, einfache Strecke, km), C (Anzahl Tage: zu Fuß), E (Anzahl Tage: Fahrrad), G (Anzahl Tage: ÖPNV, Bus/Bahn), I (Anzahl Tage: Auto) Angaben, die durch das Umfragetool unter den Schüler:innen abgefragt werden. Die Spalten D, F, H, J - die Personenkilometer pro Verkehrsmittel - werden durch das Tool automatisch berechnet.
In dieser Beispieltabelle haben wir nun zwei Antworten. In unserem Beispiel gehen wir einmal davon aus, dass wir insgesamt fünf Schüler:innen befragt haben, aber nur von zwei Schüler:innen eine Antwort bekommen haben. Die Zahl fünf wäre hierbei in den Stammdaten der Schule hinterlegt. Um eine Aussage für die gesamte Gruppe treffen zu können, werden die Antworten der zwei Schüler:innen auf die gesamte Gruppe von fünf Schüler:innen von dem Umfragetool wie folgt hochgerechnet:
Spalte A | Spalte D | Spalte F | Spalte H | Spalte J |
---|---|---|---|---|
Personenkilometer, Pkm Zu Fuß | Personenkilometer, Pkm Fahrrad | Personenkilometer, Pkm ÖPNV | Personenkilometer, Pkm Auto | |
Ergebnis Umfrage | 200 Pkm | 800 Pkm | 670 Pkm | 230 Pkm |
Hochrechnung | (200 Pkm / 2 Schüler)* 5 Schüler | (800 Pkm / 2 Schüler)* 5 Schüler | (670 Pkm / 2 Schüler)* 5 Schüler | (230 Pkm / 2 Schüler)* 5 Schüler |
Ergebnis Hochrechnung | 500 Pkm | 2.000 Pkm | 1.675 Pkm | 575 Pkm |
Die Werte in der Zeile „Ergebnis Hochrechnung“ sind die Werte, die in die Schulbilanz übernommen werden.
Warum werden Schüler:innen und Lehrer:innen bzw. Mitarbeiter:innen getrennt befragt?
Das Mobilitätsverhalten von Schüler:innen und Lehrer:innen oder pädagogischen/nicht pädagogischen Mitarbeiter:innen kann sich deutlich unterscheiden – speziell bei Schulen mit einem räumlich ausgedehnten Einzugsgebiet kann dies der Fall sein. Bei nicht-getrennten Datensätzen könnte es sein, dass die Daten der Lehrer:innen und Mitarbeiter:innen den Gesamtwert verfälschen, da sie oft höhere Werte haben, jedoch nur einen kleinen Teil der gesamten Schulgemeinschaft ausmachen. Die Mobilitätsumfrage erstellt deswegen getrennte Fragebögen für Schüler:innen und Lehrer:innen bzw. Mitarbeiter:innen, rechnet die Werte anschließend mit der Anzahl dieser einzeln hoch und addiert das Ergebnis für den Gesamtwert.
- Möglichkeit: qualifizierte Schätzung
Wenn die online-Befragung nicht durchgeführt werden kann oder später erfolgen soll, können die erforderlichen Angaben auch abgeschätzt werden. Allerdings ist damit eine höhere Unsicherheit verbunden. Trotzdem liefert eine qualifizierte Schätzung zusammen mit Ihrer Erfahrung eine verwertbare Datengrundlage, wie viele Schulmitglieder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen, mit dem Bus oder mit dem Auto (gebracht werden).
Hinweise zur qualifizierten Schätzung:
- Radfahrer:innen: Wie viele Fahrräder sind auf dem Abstellplatz und rund um die Schule abgestellt?
- Auto: Eine Beobachtung vor Schulbeginn deutet auf die Anzahl der vorfahrenden Autos (Eltern-Taxis) hin. Wie viele Autos stehen auf dem Lehrer:innen-Parkplatz?
- ÖPNV: Eventuell kann die Anzahl der ÖPNV-Nutzer:innen über das Sekretariat ermittelt werden (Anzahl der ausgegebenen Schulzugehörigkeits-Bestätigungen, die bei Beantragung eines Schülertickets beim Verkehrsverbund abgegeben werden müssen). Alternativ: Zählung der Schüler:innen vor Schulbeginn an den nächstgelegenen Haltestellen.
- Fußgänger:innen: Diese Zahl ergibt sich als Rest.
Die Lage der Schule (innerstädtisch, ländlich) ist entscheidend für das Verhältnis der Verkehrsmittel sowie für die durchschnittliche Länge des Schulweges. Zu berücksichtigen ist, dass sich die Verkehrsmittelwahl über das Jahr hinweg ändert – in den warmen Monaten und an schönen Wintertagen ist die Nutzung des Fahrrads beliebter als in den Wintermonaten oder an Regentagen.
Tipp: Eine Orientierungshilfe bei der Schätzung dieser Daten bieten Jahreskalender mit eingetragenen Schulferien. Diese können kostenlos unter https://www.kalender-uhrzeit.de/ferien-2020 heruntergeladen werden. Auf der Webseite https://www.wetter.de/klima/europa/deutschland-c49.html lassen sich die Wetterdaten für unterschiedliche Regionen in Deutschland ablesen.
Tagesausflüge
Tagesausflüge werden meist in die nähere Umgebung unternommen. Da aber auch hier oftmals Verkehrsmittel wie Reisebusse oder der ÖPNV genutzt werden, haben auch Tagesausflüge einen entsprechenden CO₂-Fußabdruck. Deshalb empfiehlt sich auch die Erfassung der Personenkilometer für diesen Bereich.
Tagesausflüge können entweder bei den Lehrer:innen zentral abgefragt werden oder auch über einen Schüler:innen-Fragebogen für jede Klasse.
Der Fragebogen sollte folgende Informationen für jeden Ausflug enthalten: Ausflugsziel; einfache Entfernung von der Schule zum Ausflugsziel; Anzahl der Schüler:innen und Lehrer:innen, die gemeinsam gereist sind; genutztes Verkehrsmittel (zu Fuß, Fahrrad, Reisebus, ÖPNV, Auto).
Eine Umfrage könnte also wie folgt aussehen:
Klasse | Ausflugsziel | Zurückgelegte Entfernung (einfache Strecke) | Anzahl der Schüler:innen und Lehrer:innen | Verkehrsmittel |
---|---|---|---|---|
8a | Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt | 10 km | 33 Personen | ÖPNV |
8a | Museumshafen Oevelgönne | 15 km | 106 Personen | Reisebus |
Die Berechnung bei Auswertung dieser Daten würde dann wie folgt aussehen:
Verkehrsmittel | Ermittlung |
---|---|
Zu Fuß | – |
Fahrrad | – |
ÖPNV | 10 km * 2 (Hin- u. Rückweg) * 33 Personen = 660 Pkm |
Reisebus | 15 km * 2 (Hin- u. Rückweg) * 106 Personen = 3.180 Pkm |
Auto | – |
Diese Werte werden schulweit ermittelt und pro Verkehrsmittel (zu Fuß, Fahrrad, ÖPNV, Reisebus, Auto) aufsummiert. Die Gesamtanzahl an Personenkilometern wird dann für jedes der fünf Verkehrsmittel in den CO₂-Schulrechner eingetragen.
Klassenfahrten
Die Erfassung der Klassenreisen ist ein sehr wichtiger Bestandteil der CO₂-Bilanzierung einer Schule. Da Reiseziele hier in der Regel in größerer Entfernung zum Schulstandort liegen und die Reisegruppen oftmals Klassen- oder sogar Jahrgangsstärke haben, entstehen in diesem Mobilitätsbereich vergleichsweise große CO₂-Emissionsmengen. Im Bereich der Klassenreisen wird auch das Flugzeug als Verkehrsmittel berücksichtigt, denn auch dieses Verkehrsmittel wird im Rahmen von Klassenreisen genutzt.
Genau wie bei den Tagesausflügen gilt es, folgende Informationen für jede Reise zu erfassen: Reiseziel; einfache Entfernung von der Schule zum Reiseziel; Anzahl der Schüler:innen und Lehrer:innen, die gemeinsam gereist sind; genutztes Verkehrsmittel (zu Fuß, Fahrrad, Reisebus, ÖPNV, Auto, Flugzeug). Bei Klassenreisen sollten zusätzlich auch weitere Ausflüge am Zielort mit erfasst werden.
Eine Umfrage könnte also wie folgt aussehen:
Klasse | Reiseziel | Zurückgelegte Entfernung (einfache Strecke) | Anzahl der Schüler:innen und Lehrer:innen | Verkehrsmittel |
---|---|---|---|---|
Jgst. 12 Geschichte LK | Rom | 1.182 km (travelmaths.com hilft bei der Ermittlung der Flugentfernung) | 16 Personen | Flugzeug |
Jgst. 12 Geschichte LK | Rom, Flughafen–Hotel | 30 km | 16 Personen | ÖPNV |
Die Berechnung bei Auswertung der Daten für die Rom-Reise würde dann wie folgt aussehen:
Verkehrsmittel | Ermittlung |
---|---|
Zu Fuß | – |
Fahrrad | – |
ÖPNV | 30 km * 2 (Hin- u. Rückweg) * 16 Personen = 960 Pkm |
Reisebus | – |
Auto | – |
Flugzeug | 1.182 km * 2 (Hin- u. Rückweg) * 16 Personen = 37.824 Pkm |
Diese Werte werden schulweit ermittelt und pro Verkehrsmittel (zu Fuß, Fahrrad, ÖPNV, Reisebus, Auto, Flugzeug) aufsummiert. Diese Summen werden dann für jedes der sechs Verkehrsmittel in den CO₂-Schulrechner eingetragen.
Dienstreisen
Auch bei Dienstreisen von Lehrer:innen, Schulleitungen und pädagogischen/nicht pädagogischen Mitarbeiter:innen entstehen Emissionen, die in den CO₂-Fußabdruck einer Schule einfließen.
Die Dienstreisen können wie die Schulwege, Tagesausflüge und Klassenfahrten mit einem Fragebogen erfasst werden. Auch hier gilt es, folgende Informationen für jede Reise zu erfassen: Reiseziel; einfache Entfernung von der Schule zum Reiseziel; Anzahl der Personen, die gemeinsam gereist sind; genutztes Verkehrsmittel (zu Fuß, Fahrrad, Reisebus, ÖPNV, Auto).
Eine Umfrage könnte also wie folgt aussehen:
Person (anonymisiert) | Ziel der Dienstreise | Zurückgelegte Entfernung (einfache Strecke) | Anzahl der gereisten Personen | Verkehrsmittel |
---|---|---|---|---|
Person A | Hannover NLQ Kompetenzzentrum | 50 km | 1 | Auto |
Person B & C | Klimahaus Bremerhaven | 170 km | 2 | ÖPNV (Bahn) |
Die Berechnung bei Auswertung der Daten für die Dienstreisen würde dann wie folgt aussehen:
Verkehrsmittel | Ermittlung |
---|---|
Zu Fuß | – |
Fahrrad | – |
ÖPNV | 170 km * 2 (Hin- u.Rückweg) * 2 Personen = 680 Pkm |
Reisebus | – |
Auto | 50 km * 2 (Hin- und Rückweg) * 1 Person = 100 Pkm |
Diese Werte werden für das Kollegium ermittelt und pro Verkehrsmittel (zu Fuß, Fahrrad, ÖPNV, Reisebus, Auto) aufsummiert. Die Gesamtanzahl an Personenkilometern wird dann für jedes der fünf Verkehrsmittel in den CO₂-Schulrechner eingetragen.
Schulverpflegung – Mensa
Abfrage: Schulmensa
Auch unsere Ernährung ist ein Lebensbereich mit einem beachtlichen CO₂-Fußabdruck. Von Produktion über Transport bis zur Zubereitung entstehen Treibhausgase. In der Schule ist es deshalb wichtig, bei der CO₂-Bilanzierung auch die Schulverpflegung einzubeziehen.
Gibt es keine Schulmensa, werden in diesem Bereich auch keine weiteren Daten im CO₂-Schulrechner abgefragt.
Wie wurden die Emissionsfaktoren für die Mahlzeiten in der Schulmensa berechnet?
Die hier verwendeten Emissionsfaktoren stammen aus den Daten des Projekts „KEEKS – Klima- und energieeffiziente Küche in Schulen“ abgeleitet (www.keeks-projekt.de). Im Projekt wurden die Menüs und die Küchenprozesse am Beispiel von 23 Schulen mit 22 Küchen in Köln analysiert, die jährlich nahezu 1 Mio. Mittagessen ausgeben. Zudem wurde der Lebensweg der verwendeten Menüs analysiert, d. h. für alle Lebensmittel, die im Rezept verwendet werden, sind die landwirtschaftliche Produktion einschließlich der vorgelagerten Prozesse (z. B. Düngemittelproduktion), die Verarbeitung, die Verpackung sowie die Logistik und die Distribution/der Einkauf berücksichtigt. Darüber hinaus gehen die am Küchenstandort verursachten Umweltlasten wie z. B. die mit der Kühllagerung, dem Kochen/Zubereiten, dem Servieren oder dem Spülen verbundenen Energieverbräuche in die Berechnungen ein. Auch sämtliche Abfälle und Verwertungsprozesse sind berücksichtigt. Das ifeu hat zu den einzelnen Produkten Ökobilanzen berechnet. Als methodischer Rahmen dienen die ISO-Normen 14040 und 14044 für Produkt-Ökobilanzen. Die Berechnung erfolgt nach anerkannten wissenschaftlichen Kriterien (ISO 14067). Darüber hinaus sind Emissionen aus der Landnutzung und aus Landnutzungsänderungen mit einem attributiven Ansatz berücksichtigt. Details, siehe Fehrenbach et al. 2019 (ifeu).
Für die Berechnung des CO₂-Fußabdrucks der ausgegebenen Mahlzeiten in der Schulmensa gehen wir von einem durchschnittlichen CO₂-Fußabdruck von 1,25 kg pro Mahlzeit aus. Darin enthalten sind ca. 300 g CO₂-Emissionen im Durchschnitt bei der Berechnung von Beispielgerichten, die durch den Küchenbetrieb entstehen, also durch Betriebsmittel, Kühlen, Garen, Servieren, Spülen, Beleuchtung, Heizung, Warmwasser und Waschen.
Hat eine Schule eine Frischkostküche, sind diese durch die Betriebsmittel entstehenden Emissionen bereits voll in der Erhebung des Strom-, Wasser- und Wärmeverbrauchs einer Schule erfasst. Wird die Schule von einem externen Caterer beliefert, enthalten die Verbrauchsdaten der Schule nur einen Teil dieser Betriebsmittel-abhängigen Emissionen.
Als Durchschnittswert für ein in der schuleigenen Frischkostküche zubereitetes Fleischgericht rechnet der CO₂-Schulrechner also mit einem Emissionsfaktor von 1.250 g CO₂ – 300 g CO₂ = 950 g CO₂. Für ein durch einen externen Caterer angeliefertes Fleischgericht wird der Aufwand der Herstellung mitgerechnet. So fallen hier 1.250 g CO₂ an.
Für ein vegetarisches oder veganes Gericht wurde das Fleisch durch Tofu ersetzt und ein überschlägig ermittelter Wert von 500 g CO₂ pro Mahlzeit bei Zubereitung in der Frischkostküche und 800 g CO₂ bei Anlieferung durch einen Caterer als Emissionsfaktor im CO₂-Schulrechner hinterlegt.
Für Schulmensen, die teilweise von einem externen Caterer beliefert werden und teilweise die Mahlzeiten in der schuleigenen Frischkostküche zubereiten, rechnet der CO₂-Schulrechner mit den Emissionsfaktoren 1.100 g CO₂ für Fleischgerichte und 650 g CO₂ für vegetarische oder vegane Gerichte.
Abfrage: Frischkostküche, externer Caterer oder teils teils?
Hat eine Schule eine Frischkostküche, sind die durch die Betriebsmittel entstehenden Emissionen bereits voll in der Erhebung des Strom-, Wasser- und Wärmeverbrauchs einer Schule erfasst. Dazu zählen Emissionen, die zum Beispiel bei der Kühllagerung, dem Kochen/Zubereiten, dem Servieren oder dem Spülen entstehen. Wird die Schule von einem externen Caterer beliefert, enthalten die Verbrauchsdaten der Schule nur einen Teil dieser Betriebsmittel-abhängigen Emissionen, weil Speisen vielleicht nur aufgewärmt oder warm gehalten werden und anschließend das Spülen direkt in der Schule erfolgt. Wird nur ein Teil der Mahlzeiten vor Ort zubereitet und ein weiterer Teil angeliefert, wird dies auch im CO₂-Rechner berücksichtigt und überschlägig berechnet.
Abfrage: Veggie-Tag/e
An sogenannten Veggie-Tagen werden in der Schulmensa ausschließlich vegetarische Gerichte angeboten. An vielen Schulen gibt es bereits einen oder mehrere Veggie-Tage.
Die Frage danach, ob es an einer Schule einen oder mehrere Veggie-Tage gibt, dient dem besseren Verständnis der in den folgenden Datenfeldern abgefragten Anzahl von Tellergerichten mit und ohne Fleisch. Durch die anonymisierte Auswertung dieser Daten von mehreren Schulen lassen sich Schlüsse darüber ziehen, wie effektiv Veggie-Tage als Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmaßnahme den CO₂-Fußabdruck der Schulverpflegung senken können.
Die Antwort auf die Frage nach Veggie-Tagen fließt nicht direkt in die Berechnung der CO₂-Bilanz ein.
Datenfeld: Anzahl fleischlose Tellergerichte
Die Anzahl der jährlich in der Schulmensa ausgegebenen Tellergerichte bestimmt den CO₂-Fußabdruck der Schulverpflegung in der Mensa.
Da fleischlose Gerichte in der Regel einen kleineren CO₂-Fußabdruck haben als Gerichte mit Fleisch, wird die Anzahl der jeweiligen Gerichte einzeln erhoben und mit unterschiedlichen Emissionsfaktoren berechnet.
Datenfeld: Anzahl Tellergerichte mit Fleisch
Die Anzahl der jährlich in der Schulmensa ausgegebenen Tellergerichte bestimmt den CO₂-Fußabdruck der Schulverpflegung in der Mensa.
Da Gerichte mit Fleischzutat in der Regel einen größeren CO₂-Fußabdruck haben als Gerichte ohne Fleisch, wird die Anzahl der jeweiligen Gerichte einzeln erhoben und mit unterschiedlichen Emissionsfaktoren berechnet.
Datenfeld: Bio-Anteil
In puncto Nachhaltigkeit stehen Bio-Lebensmittel verglichen mit konventionell erzeugten Lebensmitteln deutlich besser da. So kommen beispielsweise bei Bio-Lebensmitteln kein Kunstdünger, Pestizide oder grüne Gentechnik zum Einsatz. Auch die Produktion von Bio-Fleisch setzt höhere Standards in wichtigen Punkten wie der Tierhaltung, Fütterung oder dem Transport von Tieren.
Bei der ausschließlichen Betrachtung der CO₂-Bilanz von Bio-Lebensmitteln lässt sich nicht pauschal sagen, dass Bio-Lebensmittel einen kleineren CO₂-Fußabdruck haben als konventionell erzeugte Lebensmittel.
Im CO₂-Schulrechner wird der Anteil von Bio-Lebensmitteln in der Schulverpflegung abgefragt, um durch anonymisierte Auswertung der Daten vieler Schulen ein Verständnis darüber zu gewinnen, wie hoch der durchschnittliche Bio-Anteil in der Schulverpflegung ist.
Datenfeld: Speiseabfall-Aufkommen
Rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel werden jährlich weggeworfen. Dabei tragen Speiseabfälle insgesamt erheblich zur Treibhausgas-Bilanz bei. In jedem Gramm Abfall sind die anteiligen Klimawirkungen der gesamten Herstellungskette enthalten, auch die Zubereitung. Eine Verringerung bzw. Vermeidung unnötiger Lebensmittelabfälle würde große Mengen an Treibhausgas-Emissionen einsparen. Durch ein effektives Abfallmanagement-System lassen sich bis zu zehn Prozent der Treibhausgas-Emissionen im Bereich der Schulverpflegung einsparen. (Quelle: KEEKS-Leitfaden für die klimaschonende Schulküche, 2019)
Im CO₂-Schulrechner wird das Speiseabfall-Aufkommen in der Schulverpflegung abgefragt, um durch anonymisierte Auswertung der Daten vieler Schulen ein Verständnis darüber zu gewinnen, wie hoch der durchschnittliche Anteil von Speiseabfällen in der Schulverpflegung ist.
Ein Tool zur Messung und Auswertung des Speiseabfall-Aufkommens stellt die Verbraucherzentrale NRW mit dem „Küchenmonitor“ zur Verfügung: https://kuechenmonitor.de/
Abfrage: Weitergabe nicht abverkaufter Lebensmittel
Verzehrfähige Lebensmittel bleiben nach Schulschluss häufig übrig. Sie sind aber zu wertvoll, um als Speiseabfall im Mülleimer zu landen. Eine gute Alternative dazu ist es, diese Lebensmittel weiterzugeben. Soziale Einrichtungen wie die Tafeln (www.tafel.de) oder die Initiativen der Sozialverbände zum Beispiel nehmen solche Lebensmittelspenden gerne an.
Tipp: Ein Leitfaden für die Weitergabe von Lebensmitteln an soziale Einrichtungen findet sich im Netz unter www.zugutfuerdietonne.de
Im CO₂-Schulrechner wird die Weitergabe nicht abverkaufter Lebensmittel bei der Schulverpflegung abgefragt, um durch anonymisierte Auswertung der Daten vieler Schulen ein Verständnis darüber zu gewinnen, wie an wie vielen Schulen von der Möglichkeit der Weitergabe von Lebensmitteln Gebrauch gemacht wird.
Schulverpflegung – Schulkiosk
Abfrage: Schulkiosk
In vielen Schulen werden in den Pausen belegte Brötchen und andere Snacks in einem Schulkiosk angeboten. Auch dieser Teil der Schulverpflegung trägt zum CO₂-Fußabdruck einer Schule bei und ist relevant für die Klimabilanz. Da die Sortimente der Schulkioske sehr unterschiedlich sind, werden im Rahmen der Bilanzierung mit dem CO₂-Schulrechner nur die Angebote abgefragt, die in den wohl meisten Sortimenten vorhanden sind und in diesen Sortimenten einen Großteil der CO₂-Emissionen ausmachen: belegte Brötchen oder Brote mit Fleisch-, Käse- oder veganer Zutat sowie sonstige fleischbasierte Produkte wie zum Beispiel Dauerwürste.
Gibt es keinen Schulkiosk, werden in diesem Bereich auch keine weiteren Daten im CO₂-Schulrechner abgefragt.
Datenfeld: Anzahl Brötchen mit Fleisch-/Wurstbelag
Die Anzahl der jährlich im Schulkiosk verkauften belegten Brötchen oder Brote ist eine wichtige Größe für die Klimabilanz des Schulkiosks.
Der CO₂-Fußabdruck eines mit Fleisch oder Wurst belegten Brötchens hängt stark vom Belag ab. Für den CO₂-Schulrechner machen wir die Annahme, dass die Hälfte der im Kiosk verkauften Brötchen mit Fleischzutat eine größere Portion Fleisch enthalten, wie zum Beispiel Schnitzelbrötchen, Leberkäse-Brötchen o. Ä. Die andere Hälfte der Brötchen sind mit Wurstaufschnitt belegt. Auf dieser Annahme basiert der durchschnittliche Wert des Gewichts des Fleisch- oder Wurstbelags (55 g/Brötchen).
Auch haben unterschiedliche Fleischsorten einen unterschiedlichen CO₂-Fußabdruck (z. B.: Geflügelfleisch < Schweinefleisch < Rindfleisch), so dass der im CO₂-Schulrechner hinterlegte Emissionsfaktor auch hier ein durchschnittlicher Wert ist.
Datenfeld: Anzahl Brötchen mit Käsebelag
Die Anzahl der jährlich im Schulkiosk verkauften belegten Brötchen oder Brote ist eine wichtige Größe für die Klimabilanz des Schulkiosks.
Der CO₂-Fußabdruck eines mit Käse belegten Brötchens hängt von der Art des Belags ab (z. B. Mozzarella < Hartkäse < Fetakäse), so dass der im CO₂-Schulrechner hinterlegte Emissionsfaktor auch hier ein durchschnittlicher Wert ist.
Die Menge des Käsebelags wird in diesem Rechner mit 2 Scheiben à 15 g, also insgesamt 30 g/Brötchen angenommen.
Datenfeld: Anzahl Brötchen mit veganem Belag
Die Anzahl der jährlich im Schulkiosk verkauften belegten Brötchen oder Brote ist eine wichtige Größe für die Klimabilanz des Schulkiosks.
Der im CO₂-Schulrechner hinterlegte Emissionsfaktor für ein veganes Brötchen wurde anhand eines Brötchens mit 45 g Tofu-Belag berechnet.
Datenfeld: Menge sonstige fleischbasierte Produkte
Weitere häufig in Kiosken verkaufte Snacks sind fleischbasierte Produkte wie Dauerwürste oder Frikadellen. Diese werden anhand des Gesamtgewichts der in einem Jahr verkauften sonstigen Fleischprodukte berechnet. Der entsprechende Emissionsfaktor ist ein Durchschnittswert verschiedener Fleischsorten mit jeweils unterschiedlichem CO₂-Fußabdruck.
Datenfeld: Bio-Anteil
In puncto Nachhaltigkeit stehen Bio-Lebensmittel verglichen mit konventionell erzeugten Lebensmitteln deutlich besser da. So kommen beispielsweise bei Bio-Lebensmitteln kein Kunstdünger, Pestizide oder grüne Gentechnik zum Einsatz. Auch die Produktion von Bio-Fleisch setzt höhere Standards in wichtigen Punkten wie der Tierhaltung, Fütterung oder dem Transport von Tieren.
Bei der ausschließlichen Betrachtung der CO₂-Bilanz von Bio-Lebensmitteln lässt sich nicht pauschal sagen, dass Bio-Lebensmittel einen kleineren CO₂-Fußabdruck haben als konventionell erzeugte Lebensmittel.
Im CO₂-Schulrechner wird der Anteil von Bio-Lebensmitteln in der Schulverpflegung abgefragt, um durch anonymisierte Auswertung der Daten vieler Schulen ein Verständnis darüber zu gewinnen, wie hoch der durchschnittliche Bio-Anteil in der Schulverpflegung ist.
Beschaffung – Papier
Die Herstellung von Papier belastet die Umwelt stark. Sie benötigt viel Holz, Energie und Wasser und kann zur Einleitung gefährlicher Chemikalien in Gewässer führen. Durch den Einsatz von Altpapier und beste verfügbare Techniken bei der Produktion von neuem Papier können diese Umweltbelastungen stark reduziert werden.
Für fast jeden Papierbedarf gibt es ein passendes Recyclingpapier. Ob für Drucker oder Kopierer, für Klopapier oder Küchenrolle, ob weiß oder bunt: Recyclingpapier kann fast überall bedenkenlos eingesetzt werden. Der Blaue Engel garantiert dabei, dass die Papierfasern zu 100 Prozent aus Altpapier gewonnen werden. Andere Produktkennzeichnungen wie FSC- oder PEFC-Label oder die Bezeichnung „Chlorfrei gebleicht“ sind bei Papierprodukten aus Umweltsicht weniger hilfreich.
Für die Produktion von einem Kilogramm neuem Kopierpapier (200 Blatt – Primärfaserpapier) werden ca. 50 Liter Wasser und ca. fünf Kilowattstunden Energie verbraucht. Die Produktion von Recyclingpapier hingegen benötigt nur etwa 50 Prozent an Energie und nur rund 33 Prozent der Wassermenge. Außerdem werden pro Kilogramm Sekundärfaserpapier bis zu 2,2 Kilogramm Holz eingespart. Dem stehen 1,2 Kilogramm Altpapier für die Herstellung von einem Kilogramm Recyclingpapier gegenüber. (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-woh…)
Datenfelder: Papierverbrauch (Frischfaser- und Recyclingpapier)
Die Anzahl der jährlich in der Schule verbrauchten Menge an grafischen Papieren ist eine wichtige Größe für die Klimabilanz der Schule. Der CO₂-Fußabdruck eines Blatts Frischfaserpapier fällt dabei höher aus als der eines Blatts Recyclingpapier, weshalb die Papiermengen getrennt nach Frischfaser- und Recyclingpapier erfasst werden.
Die Bezugsmenge liefert die Jahresmenge. Werden jährlich zweimal 20 Pakete Papier (enthalten z. B. 2.500 Blatt) angeliefert, ergibt sich eine Jahresmenge von 2 * 20 * 2.500 Blatt = 100.000 Blatt.
Abfrage: Weißegrad Recyclingpapier
Ökologisch betrachtet gilt die Devise: nur so weiß wie nötig. Für viele Anwendungen ist eine 60er Weiße (nach ISO) völlig ausreichend, zumal geringere Kontraste die Augen entlasten. Wollen Institutionen nicht auf hohe Weiße verzichten, sind 70er und 80er Weiße empfehlenswerte Alternativen. Inzwischen gibt es sogar Recyclingpapiere der 100er Weiße (nach ISO) mit Blauem Engel. Zu bedenken ist allerdings, dass sehr helle Sekundärfaserqualitäten nur durch einen erhöhten Einsatz besserer Altpapiersorten zu erzielen sind. Laut Vorgaben des Blauen Engels dürfen bis zu maximal 35 Prozent besserer Altpapiere eingesetzt werden. Diese Sorten sind jedoch knapp auf dem Markt, denn den Großteil des anfallenden Altpapiers machen die sogenannten unteren und mittleren Sorten mit über 80 Prozent aus. Außerdem ist für eine höhere Weiße eine aufwändigere Faserreinigung mit zum Teil höheren Energie- und Wassereinsätzen nötig. (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/papier-druckerzeugnisse#vorteile-von-recyclingpapieren)
Im CO₂-Schulrechner wird nach dem Weißegrad des verwendeten Recyclingpapiers gefragt, um durch anonymisierte Auswertung der Daten vieler Schulen ein Verständnis darüber zu gewinnen, welche Weißegrade in Schulen zu welchen Anteilen genutzt werden.
Abfrage: Blauer Engel
Der Blaue Engel ist in Deutschland das bekannteste Umweltzeichen. Viele Produkte des täglichen Lebens tragen dieses Siegel: Schreibhefte, Kopierpapier und Hygienepapiere wie zum Beispiel Toilettenpapier. Vor allem bei Hygienepapieren, die nicht recycelt werden können, sollten unbedingt Recyclingprodukte verwendet werden.
Für die Umwelt ist wichtig, dass der Blaue Engel ökologische Standards wie Altpapiergehalt, chlorfreie Bleiche, Einhaltung von Schadstoffgrenzen etc. garantiert.
Im CO₂-Schulrechner wird nach der Verwendung von Papieren mit dem Siegel „Blauer Engel“ gefragt, um durch anonymisierte Auswertung der Daten vieler Schulen ein Verständnis darüber zu gewinnen, wie weit verbreitet die Verwendung dieser Papiere mit höchsten Umweltstandards ist.
Datenfelder: Anzahl Rollen Toilettenpapier (Frischfaser- und Recyclingpapier)
Die Anzahl der jährlich in der Schule verbrauchten Menge von Toilettenpapierrollen ist eine wichtige Größe für die Klimabilanz der Schule. Der CO₂-Fußabdruck einer aus Frischfaserpapier hergestellten Rolle Toilettenpapier fällt dabei höher aus als der einer Rolle Recycling-Toilettenpapier, weshalb die Mengen getrennt nach Frischfaser- und Recyclingpapier erfasst werden.
Abfrage: Rollengröße Toilettenpapier
Im CO₂-Schulrechner wird die Menge an jährlich verbrauchtem Toilettenpapier in der Maßeinheit Rollen abgefragt. Da es Toilettenpapier in Normal- und Jumbogröße gibt, wird bei der Abfrage zwischen Toilettenpapierrollen in Normalgröße mit einem Rollendurchmesser von je nach Hersteller 10–12 cm und Jumborollen mit einem Rollendurchmesser von je nach Hersteller 25–28 cm unterschieden. Im Durchschnitt entsprechen 11 Rollen Toilettenpapier in Normalgröße gewichtsmäßig einer Jumborolle.
Datenfelder: Anzahl Papierhandtücher (Frischfaser- und Recyclingpapier)
Die Anzahl der jährlich in der Schule verbrauchten Menge von Papierhandtüchern ist eine wichtige Größe für die Klimabilanz der Schule. Der CO₂-Fußabdruck eines aus Frischfaserpapier hergestellten Papierhandtuchs fällt dabei höher aus als der eines Recyclingpapierhandtuchs, weshalb die Mengen getrennt nach Frischfaser- und Recyclingpapier erfasst werden.
Beschaffung - IT-Produkte
Im Rahmen der CO2-Bilanzierung mit dem "Schools for Earth" CO2-Schulrechner nehmen wir im Bereich der IT-Produkte die Emissionen in den Blick, die bei der Herstellung der verschiedenen Geräte entstanden sind.
Die Emissionen des Stromverbrauchs durch die Nutzung dieser Geräte werden im Emissionsbereich Strom bilanziert. Die Emissionen, die mit der Nutzung von Internet-Anwendungen wie zum Beispiel Cloud-Speicher, Streaming, Email oder Social Media verbunden sind, sind in dieser Bilanz bisher noch nicht erfasst.
Datenfelder: Beschaffung IT-Neugeräte in den letzten 5 Jahren
IT-Geräte können als Neuware oder als generalüberholte (refurbished) Gebrauchtware beschafft werden. In ersten Teil der Abfrage werden zuerst die IT-Geräte erfasst, die in den vergangenen 5 Jahren als Neuware beschafft wurden. Zu den erfassten Geräten zählen Desktop-PCs, Tablet Computer, Notebook-PCs, zusätzliche Monitore und (interaktive) Großbildschirme. Die Emissionen der Produktion eines IT-Neugeräts werden über 5 Jahre verteilt jeweils anteilig abgeschrieben - sie fließen also mit einem Fünftel ihrer Gesamtemissionen in die jeweilige Jahresbilanz ein.
Datenfelder: Beschaffung IT-Gebrauchtgeräte (Fachbegriff: Refurbished-Geräte) in den letzten 5 Jahren
Die Emissionen von Refurbished-Geräte werden mit Null bilanziert. Hier gilt die Annahme, dass deren Emissionen aus dem Herstellungsprozess bereits in der ersten Nutzungsphase der Geräte abgeschrieben wurden. Tragen Sie bitte dennoch die Anzahl der in den vergangenen 5 Jahren beschafften Refurbished-Geräte ein, um die Verteilung der Beschaffung von Neu- und Gebrauchtgeräten zu dokumentieren. Zu den erfassten Geräten zählen Desktop-PCs, Tablet Computer, Notebook-PCs, zusätzliche Monitore und (interaktive) Großbildschirme.